Die Jagd auf Rehböcke ist für uns, wie auch für viele andere Jäger, die Hauptjagdart über die Sommermonate. Langweilig wird dies nicht, da jeder Bock individuell ist, sowohl im Verhalten, als auch in der Trophäe.
Natürlich kann man auch andere Wildarten über die Sommermonate bejagen, welche eine gewisse Abwechslung mit sich bringen würden, aber gerade zur Blattzeit zieht es uns doch oft ‚fiepend‘ ins Revier.
Meist mit Kamera und OHNE Blatter. Wie wir also blatten, wollen wir Euch gerne zeigen und kombinieren dies direkt mit einem Video, in welchem Paul einen ganz besonderen Rehbock erlegt. Denn dieses Jahr hatten wir großes Glück und wurden auf einen schwarzen Rehbock eingeladen. Dieser Farbschlag unserer kleinsten Hirschart ist meist in Niedersachsen anzutreffen und ist bei vielen Jägern heiß begehrt. Gerade für uns ist dieses Wild etwas ganz besonderes, da es so etwas in unserer Region schlichtweg nicht gibt. Also packten wir am 2. August unsere Sachen und fuhren nach Niedersachsen, wo wir freundlichst empfangen wurden.
Nach einem kurzen Plausch ging es auch schon auf den ersten Abendansitz, bei welchem der bestätige Bock auch tatsächlich austrat. Sofort war uns klar, dass wir es mit einem alten Recken zu tun hatten. Starker Träger, Dachrosen und ein bulliger Körperbau ließen kaum Zweifel. Jedoch zog der Bock außerhalb der Schussentfernung und verschwand relativ schnell wieder. Beim Morgenansitz zeigte der Bock sich erneut und verschwand ebenso schnell, wie am Vorabend. Jedoch wussten wir jetzt, wie der Bock zieht und stellten, extra dafür, einen neuen Sitz auf. Zur exakt derselben Uhrzeit, wie am Vortag, trat der Bock auf dem selben Wechsel aus und hatte uns sofort spitz. Also musste es schnell gehen.
Die 30-06 verließ also schnellstmöglich den Lauf und ließ den Bock am Anschuss verenden. Unsere Freude war riesig. Vor Allem, als wir am erlegten Bock ankamen, konnten wir eine einseitige Erblindung und einen Zahnabschliff feststellten, der typisch für einen 6-7jahrigen Rehbock ist. Natürlich wollen wir diese Trophäe zu einem Trägerpräparat machen lassen, weshalb uns wichtig war, dass die Decke über den Blättern nicht beschädigt ist. Dies war zum Glück nicht der Fall, weshalb das Cape direkt zu unserem Präparator, Arne Becker, gesendet wurde. Wir sind gespannt, was er daraus zaubern kann! Als der Bock aufgebrochen und versorgt war, ließen wir den Abend natürlich mit dem Pächter und anderen Mitjägern, bei einem Glas Bier, ausklingen.
Wir möchten uns nochmal ganz herzlich dafür bedanken und wünschen kräftiges Waidmannsheil!