Nachdem wir die Vogeljagd im schwedischen Lappland beendet hatten, fuhren wir etwa 2h von Fredrika, um die nächsten Tage auf die größte Schalenwildart Europas zu jagen.
Glücklicherweise gibt es in Lappland hervorragende Elchreviere, weshalb unser jagdliches Vorhaben mit Erfolg gekrönt werden sollte.
Ein hervorragender Hundeführer begleitete uns ins Revier und erklärte, wie wir in den nächsten Tagen den Elchen nachstellen werden.
Da wir in unserer Reisegruppe mit 6 Schützen unterwegs waren, sollten jeweils 5 vorstehen und einer mit dem Hundeführer durch die potenziellen Einstände pirschen, wo der Jämthund hoffentlich einen Elch finden und stellen würde.
Soweit der Plan.

Stand bezogen. Jetzt kanns los gehen,

Stand bezogen. Jetzt kanns los gehen,

Der erste Trieb begann also morgens und sollte etwa bis zur Mittagszeit gehen.
Bereits nach wenigen Minuten brach der erste Schuss und von Thomas kam die Nachricht „Elch tot“.
Der Einstieg in die Elchjagd war also getan.
Als der Trieb beendet war, versammelten wir uns bei Thomas´ Elch und konnten eine absolute Rarität begutachten. Ein gänzlich zurückgesetzter, überalterter Bulle. Welcher zuvor vom Schützen als Jährlingstück angesprochen wurde.

 

Der erste Elch liegt zur Strecke. Ein über 10 Jahre alter Bulle.

Der erste Elch liegt zur Strecke. Ein über 10 Jahre alter Bulle.

Zur Mittagszeit machen die Schweden traditionell ein kleines Feuer, wo wir eine Art Rentierhackbraten probieren durften. Für uns eine absolute Delikatesse und dank reichlich Fett ein optimaler Energieträger für den nächsten Trieb war.

Mittagspause im Revier. Feuer war dabei ein muss.

Mittagspause im Revier. Feuer war dabei ein Muss.

Dieser begann am frühen Nachmittag und wurde auch nach kurzer Zeit abgebrochen, da der Sohn des Beständers einen Elch erlegt hatte, den wir in dieser Form eher in Kanada oder Alaska erwartet hätten. Ein hochkapitaler, reifer Bulle, der später in der Wildkammer auf gute 500Kg geschätzt wurde. Gewöhnungsbedürftig fanden wir, dass der Einheimische kaum Interesse an der Trophäe zeigte und diesen gewaltigen Elch nur aus Fleischgründen erlegt hatte. Aber nun gut: andere Länder – andere Sitten…

Gerold mit einem Kapitalelch, welcher von einem Schweden erlegt wurde.

Gerold mit einem Kapitalelch, welcher von einem Schweden erlegt wurde.

 

Sowas sieht man wahrscheinlich nur einmal im Leben. Der Bulle war blind.

Sowas sieht man wahrscheinlich nur einmal im Leben. Der Bulle war blind.

Damit endete der erste Jagdtag und wir konnten dabei helfen, diese riesigen Wildkörper in die Wildkammer zu bringen.

Am nächsten Tag ging Paul mit dem Hundeführer in den Elcheinstand, wo der Hund tatsächlich nach etwa zwei Stunden ein Elchtier mit Kalb stellte. Bis auf etwa 50m mussten Paul und der Hundeführer an den standlauten Hund pirschen, ehe das Wild in Anblick kam und Paul die beiden Stücke sauber zur Strecke bringen konnte.

Unser erstes Weidmannsheil. Ein weibliches Kalb. Als das Kalb lag erlegte Paul kurzerhand noch das dazu gehörige Tier.

Unser erstes Weidmannsheil. Ein weibliches Kalb. Als das Kalb lag, erlegte Paul kurzerhand noch das dazu gehörige Tier.

 

Natürlich brachen wir selbst auf.

Natürlich brachen wir selbst auf.

Als alle informiert waren, dass Paul erfolgreich war, fielen plötzlich eine Hand voll Schüsse am Stand von Karl-Heinz. Er erlegte innerhalb von 10 min sage und schreibe 4 Stück Elchwild!
Einen sehr kapitalen Bullen, ein Tier und zwei Kälber. Was für ein Trieb!

Das Elchtier, brauchte trotz Lungenschuss noch einen Fangschuss. Das Stück hatte etwa 300kg.

Das Elchtier, brauchte trotz Lungenschuss noch einen Fangschuss. Das Stück hatte etwa 300kg.

Zur Belohnung bekam der Hund ein Stück Elchfett.

Zur Belohnung bekam der Hund ein Stück Elchfett.

6 Stück Elchwild hatten wir nun zu bergen, weshalb sich der Hundeführer auf den Weg machte, um das Bergequad zu holen.
Plötzlich fiel ein weiterer Schuss.
Paul setzte seinem erfolgreichen Jagdtag das I-Tüpfelchen auf und erlegte einen Bullen, der vor ihm über eine Hochmoorfläche flüchten wollte.

Jäger und Hund am sauber gestrecktem Elchbullen. Im Schneetreiben ein unvergleichliches Erlebnis.

Jäger und Hund am sauber gestrecktem Elchbullen. Im Schneetreiben ein unvergleichliches Erlebnis.

 

Bis zum allerletzten Licht waren wir nun mit dem Bergen beschäftigt. Mehr Jagdglück hätten wir uns nicht erträumen können und auch der Beständer war sehr glücklich mit dieser Strecke, da er sehr daran interessiert ist, den Abschussplan so schnell es geht zu erfüllen, um wieder Ruhe im Wildbestand zu haben.
Auf dem Weg in die Ferienwohnung standen dann noch 2 Jungbären auf der Straße, was uns absolut beeindruckte.
Zum Abendbrot gab es dann frische Elchleber, welche Thomas für uns zubereitet hatte.
Gut gesättigt ging es also ins Bett, denn wir hatten noch 2 weitere Jagdtage vor uns und morgen sollte Gerold mit dem Hundeführer gehen.

Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte uns, dass über Nacht gut 10cm Schnee gefallen sind und somit heute im Schnee gejagt wird.

Ein besonderer Moment.

Ein besonderer Moment.

Wir scherzten noch, wie spannend es wohl wäre, wenn der Hund einen Elch stellen würde und wir dann auf der frischen Elchfährte zum Standlaut gehen würden.

Genau so sollte es auch kommen. Der hervorragende Elchhund Stellte nach etwa einer Stunde einen jungen Bullen, welchen Gerold anging und dann mit bestem Schuss erlegen konnte. Wohlgemerkt waren die letzten 100m der Pirsch direkt auf der starken Elchfährte, in welcher auch die Hundefährte war. Ein unfassbar spannendes Erlebnis, dass wir wohl nie vergessen werden.
Der Elch lag in einem sehr unwegsamen Gelände, weshalb wir die Jagd für diesen Tag abbrechen mussten. Erneut waren wir nicht vor dem dunkel werden Zuhause und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

Auch Gerold bekam seinen Elchbullen.

Auch Gerold bekam seinen Elchbullen.

Am nächsten Morgen regnete es sehr. Paul blieb Zuhause um die Sachen zu packen, während Gerold, unser Vater und der Rest der Gruppe nochmals ihr Glück versuchten. Dabei kam dann noch eine einzelnes Tier zu Strecke.

Unser Vater mit Jagdfieber. Wir haben ihn lange nicht mehr so angespannt gesehen.

Unser Vater mit Jagdfieber. Wir haben ihn lange nicht mehr so angespannt gesehen.

Nachdem die Jagd gegen Nachmittag abgebrochen werden musste, weil das Wetter einfach zu ungemütlich wurde, fuhren wir abends wieder gen Süden.
4 Elchhäupter und das Wildbret eines Kalbes fanden ihren Platz auf der Ladefläche unseres Amaroks und nach exakt 24 Stunden Autofahrt kamen wir wieder im schönen Mecklenburg-Vorpommern an.
Zeitlich perfekt passend, um Montag wieder in die Uni zu gehen.

Wir möchten uns nochmal bei Thomas Hutterer und Helmut Haidic für diese großartige Jagdfahrt bedanken und können nur empfehlen, mit diesen Experten mal Jagen zu gehen!

Nochmals vielen Dank und Waidmansheil!
Eure HunterBrothers

PS: Hier die Kontaktdaten vom Jagdreisevermittler Helmut.

http://www.njftc.com/de/info.html

Unser Vater hat einen Bären Kratzbaum gefunden, Frische Haare und Kratzspuren, lassen keinen Zweifel.

Unser Vater hat einen Bären Kratzbaum gefunden. Frische Haare und Kratzspuren lassen keinen Zweifel.